Klassenreisen - wie Herkunft Karriere macht

Warum machen immer noch mehr Akademiker*innen-Kinder Abitur als junge Menschen aus nicht-akademischen Familien? Und wie kommt es, dass nur etwa 10 Prozent der Professorinnen und Professoren an deutschen Hochschulen aus Arbeiter*innenfamilien kommen? Warum empfehlen Lehrer*innen häufiger Kindern aus Akademiker*innen-Familien das Gymnasium? In Deutschland ist der Zusammenhang zwischen Herkunft und Berufslaufbahn besonders eng verknüpft. „Das ist nichts für mich“ denken immer noch viel zu viele Menschen, deren Eltern nicht studiert haben. Klassismus – also Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft – wurde lange nicht thematisiert, dabei ist das Thema sehr wirkmächtig.

Dr. Isabell Lisberg-Haag – Erstakademikerin und Diversity-Expertin – spricht mit Menschen, die selbst „Klassenreisende“ sind, mit Personen, die sich dafür einsetzen, dass sich die Mechanismen von Diskriminierung ändern, mit all denjenigen, die wollen, dass wir unsere unbewussten Vorurteile entdecken und reflektieren und mit denen, die sich für Chancengerechtigkeit einsetzen.

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Schon als Zwölfjähriger interessierte sich Frank Bradke für Nervenzellen und alles Naturwissenschaftliche. Der Neurobiologe wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, ist in der Spitzenforschung angekommen und weiß, was er seiner Familie zu verdanken hat. Er schätzt klare Sprache und vermittelt seinen Studierenden: „An der Uni wird auch nur mit Wasser gekocht.

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In einfachen Verhältnissen aufgewachsen und ausgestattet mit einem Sinn für Mitmenschlichkeit und Gerechtigkeit zog es Sarah Vecera in die Kirche, dort wollte sie arbeiten und wirken. Die Theologin predigt, arbeitet in der interkulturellen Bildung und möchte eine Kirche, in der sich alle Menschen willkommen und nicht „fremd“ fühlen. Denn das Gefühl kennt sie selbst sehr gut, wenn sie in Diskussionen mit kirchlich-bildungsbürgerlichen Kolleg*innen immer wieder Distanz spürt.

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